Mittwoch, 26. Januar 2011

Sex and the city...oder was?!






Ich bin ein bekennender Sex and the city-Fan. Ich mag die Serie. Deswegen habe ich mich total gefreut, als ich das Buch von Candance Bushnell in Innsbruck gefunden habe. Besonders für 8Euro. Ich bin ja der Auffassung, dass das Buch meistens noch besser ist - jedenfalls waren das meine empirischen Erfahrungen. Ich habe mich wohl gettäuscht.
Es gibt keine vier Freundinnen und die Ich-Erzählerin erzählt auch nur von ihrer guten Freundin Carrie. Man hat am Anfang das Gefühl, dass Carrie nur eine von vielen verzweifelten Singles in New York sind, die ab und zu erwähnt werden. Miranda Hobbes wird vom Aussehen und Charakter her völlig anders beschrieben und kommt einmal vor, Charlotte hat nur zwei kurze Auftritte. Von Samantha Jones, die von allen nur Sam genannt wird, weil sie Sex wie ein Mann hat, ist allerdings öfter die Rede. Die Ich-Erzählerin trifft sich mal hier mal da in einer Bar, geht dort Mittagessen und hält Diskussionsrunden mit merkwürdigen Männern über das Thema Dreier. Gegen Ende wird kaum noch aus ihrer Sicht erzählt, es geht eigentlich nur darum, dass Carrie mit Mr Big schrecklich unglücklich ist und trotzdem ständig mit ihm in Urlaub fährt. Alte Bekannte wie Stanford oder Skipper werden ständig lächerlich am Rande erwähnt. Wer gut aufpasst wird die eine oder andere Passage oder Szene aus der Serie kennen.
Die Erzählung an sich ist ziemlich wirr, man lernt keinen der Charaktere besser kennen, alle werden nur auf ihe Haarfarbe und ob sie verheiratet sind oder nicht reduziert. Man bekommt fast den Eindruck, die Autorin war in Eile. Jeder Charakter kommt bestenfalls 3mal vor und es ist meistens eine Situation ala "Zuerst war sie mit dem verlobt, hatte dann aber eine Affäre mit dem und nun ist sie schwanger von Person Nr.3 und Carrie bemitleidet sie."
Wer Mr. Big vorher schon nicht mochte, wird ihn spätestens jetzt hassen. Ich hielt es ja für fast unmöglich ein noch größeres Arschloch als in der Serie sein zu können, aber tada, es geht! Es könnte auch daran liegen, dass Carrie, die nur am Anfang kurz erwähnt wird, am Ende des Buches auf einmal die Hauptperson zu sein scheint und auch auf einmal mit Big zusammen ist.
Außerdem entwicklet sie einen Faible für bidere Sekräterinnen-Kostüme, die ihre Knie bedecken und sie liebt Zimmerpflanzen. Sogar auf der vorletzten Seite macht sie sich noch Gedanken, Big zu verlassen, tut es dann aber doch nicht, sie erzählt ihm lieber wie toll sie ihre Blumen findet. Außerdem ist es Sonntagmorgen in den Hamptons und sie fände es viel zu anstrengend, jetzt Schluss zu machen, aufstehen zu müssen und ihre Sachen zu packen.
Wer kann, sollte sich das Buch in Englisch besorgen, ich habe es auf deutsch gelesen und bin mir sicher, dass einige Sachen bei der übersetzung einfach verloren gingen, zum Beispiel wird aus Bigs "Abso-fucking-lutely" ein "Aber kack-klar"...seriously, wtf???

Das Buch hatte keine durchgehende Geschichte, nur eher aneinandergereihte Moment-Aufnahmen. Ich persönlich wäre nie auf die Idee gekommen, 4 Hauptcharaktere herauszuarbeiten und eine Serie zu drehen. Ich bin leider sehr enttäuscht von diesem Buch. Für mich ist es fraglich, ob es selbst für Absolute Fans ein Muss ist.

1 Kommentar:

  1. Gewinn ein Acrylbild bei mir ... ganz nach deinen wünschen und träumen

    http://rabenflugsanderswelten.blogspot.com/

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